Das Experiment hat natürlich einen herben Rückschlag bekommen: nach dem super warmen Januar folgte ein sehr frostiger Februar. Und obwohl es jetzt draußen viel kälter ist als zum ersten Teil des Aussaatexperiments (Tagsüber ca. 2 °C Nachts ungefährt -4°C und so ähnlich geht das schon seit Wochen), entwickelt sich die Natur stetig weiter Richtung Frühling.
Vor 5 Tagen habe ich den ersten Huflattich blühen gesehen. Damit sollte die Bodentemperatur gegenüber der Schneeglöckchenblühte um 1°C gestiegen sein.
Ich müsste jetzt eigentlich den nächsten Schwung Saubohnen aussähen. Aber irgendwie stört mich, dass der Boden da draussen noch gefroren ist und die letzten Schneereste einfach nicht weg schmelzen wollen. Was zu der Frage führt:
Wo wird denn eigentlich die Bodentemperatur gemessen?
Mag ja sein, dass der Boden von unten immer wärmer wird und nur die oberste Schicht gefroren ist? Ich hab mal nachgesehen:
Also habe ich mir ein sonniges Fleckchen im Garten ausgesucht und dort Mal eine Schaufel tief in den Boden geschaut.
Also zusammengefasst: die oberen 5 cm sind gefroren, da drunter ist die Erde wärmer.
Eine weitere Recherche im Internet ergab, die Bodentemperatur wir tatsächlich gerne in 5 cm Tiefe bei unbedeckter Erde gemessen. Natürlich spielt es auch noch eine Rolle, welche Bodenart man hat, die diese eine unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit haben und sich unterschiedlich stark aufheizen.
Also meinen Saubohnensamen sollte es noch gut gehen, da sie in ca. 7 cm Tiefe liegen.
Mein Fehler bei der Aussaht oder was werde ich nächstes Jahr anders machen?
Dieses Jahr sieht man prima, wo die Wintersonne hin scheint und wo immer Schatten ist. Im Schatten ist der Schnee nämlich noch nicht geschmolzen, während alle Sonnenflecken schon schneefrei sind.
Blöderweise habe ich meine Saubohnen ausgerechnet da ausgesät, wo die Sonne im Winter kaum hin scheint. Das werde ich nächstes Jahr ändern. Dann werde ich nämlich die ganz frühen Aussaaten in den Beeten unterbringen, die im Frühjahr die meiste Sonne abkriegen. Das wäre dann z.B. mein Waldgartenbeet.
Für die besonders frühe Aussaat eigenen sich Erbsen, Saubohnen/Puffbohnen/Dicke Bohnen und Spinat. Diese vertragen durchaus Frost, zumindest einige Sorten als Jungpflanzen. Und um diesen beim wachsen ein bisschen nachzuhelfen, ist der schöne Sonnenschein bestimmt gut geeignet.
Ach ja, mit der Aussaat des nächsten Schwungs Saubohnen warte ich noch, bis der Boden wieder frostfrei ist…